Bericht September 2013 bis September 2014

Allgemeines

Der LAFT Berlin bedankt sich bei allen Projektbeteiligten des Performing Arts Programm (PAP) und der Berlin Diagonale für ihre engagierte Arbeit.

Neben der erfolgreichen Projektarbeit und der kulturpolitischen Arbeit wurden auch die Service-Leistungen für die Mitglieder weiter verbessert und die Präsenz des LAFT Berlin intern und extern verstärkt. Die Mitgliederanzahl des LAFT Berlin hat sich innerhalb des letzten Jahres weiterhin konstant vergrößert; der Verband zählt aktuell 275 Mitglieder. Der Verband wurde ebenfalls verstärkt zu Interviews mit Rundfunk und Presse und zu kulturellen, kulturpolitischen Veranstaltungen und Diskussionen eingeladen.

Nach einer intensiven Arbeit, gemeinsam mit der Koalition der freien Szene rund um den Doppelhaushalt Berlin 2014/15, kann der LAFT über die Aufstockung bestehender Förderinstrumente, sowie die Einführung neuer Fördertöpfe berichten, dazu mehr unter dem Punkt „Kulturpolitische Arbeit“.

Der LAFT Berlin engagiert sich weiterhin im Rat für die Künste Berlin und ist Mitglied im Bundesverband Freie Theater (BUFT) und Mitglied im Beirat Pankow, der zum Erhalt des Kulturareal Ernst Thälmann gegründet wurde.

Gewählte Mitglieder im Vorstand September 2013 bis September 2014 waren Lisa Lucassen, Nina Klöckner, Sandra Klöss, Elisa Müller, Nicole Otte, Björn Pätz und Max Schumacher. Im März 2014 verließ Max Schumacher den Vorstand.

Anne Passow betreut weiterhin auf Honorarbasis die Newsletter und Versände des LAFT Berlin. Anna Wille ist für die Administration und Mitgliederverwaltung des Verbandes zuständig.


Aktivitäten des Verbandes

Der fliegende Stammtisch, der Expertentag sowie die monatliche Beratung durch den Vorstand wurden kontinuierlich weitergeführt.

Vom 25.10. bis 27.10.2013 fand im Rahmen des Performing Arts Programm der erste Branchentreff der freien darstellenden Künste statt.

Im Januar 2014 fand die erste Informationsveranstaltung zur Einführung der neunen Förderinstrumente, dem spartenübergreifenden Wiederaufnahmefond und dem spartenübergreifenden Eigenmittelfond, statt.

Im März 2014 ist der Verband inklusive aller Projekte und Mitarbeiter auf Schloss Bröllin in eine dreitägige Arbeitsklausur gefahren.

Im Februar 2014 war der LAFT Berlin mit Info- und Beratungsständen am 100° Festival beteiligt.

Am 27. Mai 2014 fand die 1-Jahres-Feier, zusammen mit dem LAFT Sommerfest im Bethanien statt, diesmal mit dem Schwerpunkt auf der Proberaumplattform.

Insgesamt wurden in dem Zeitraum von September 2013 bis September 2014 drei Fördersummits veranstaltet, die sich mit der Reformierung des bestehenden Fördersystems auseinander setzten.

Kulturpolitik

2013/2014 gab es zwei große Themen. Zum einen wurden die Voranmeldungen für den  Doppelhaushalt  2016/2017 vorbereitet. Diesbezüglich hat es ein Treffen mit Tim Renner gegeben, um die Haushaltsplanung auszuloten. Bis Ende des Jahres soll die Fachverwaltung, Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten mit der Planung fertig sein. Im Frühjahr 2015 wird es Gespräche auf allen Ebenen geben. Im Anschluss daran gehen die Ergebnisse auch an die Haushälter*innen im Abgeordnetenhaus. Die eigentliche Debatte um die Haushalte beginnt erst im Herbst 2015. Mit Entscheidungen kann erst im November / Dezember 2015 gerechnet werden.

Der LAFT erarbeitet derzeit ein Forderungspapier, das bestimmte Kernforderungen enthält, die über die parlamentarischen Sprecher und der Senatskanzlei in die Haushaltsdebatten einfließen sollen. Dieses Papier wird auch unter Berücksichtigung des 10 Punkte Papiers der Koalition der freien Szene erstellt.

Der LAFT Berlin mobilisierte seine alle Mitglieder, auf Bezirksebene aktiv zu werden und die gemeinsamen Belange dort zu platzieren.

Das zweite große Thema bezieht sich auf Räume, Liegenschaften, Orte. Der LAFT Berlin möchte ein Verfahren finden, mit dem einzelne frei werdende Räume identifiziert und freigegeben werden können. Angelehnt an den Atelierbeauftragten des Berufsverband bildender Künstler Berlin e.V hat sich ein spartenübergreifendes Bündnis gebildet, in dem auch der LAFT Berlin vertreten ist. Der AK RÄUME, angesiedelt in der Koaltition der freien Szene, konzipiert ein Programm für den kommenden Haushalt, in dem Arbeitsräume identifiziert und ausgebaut werden, sowie gemeinsame Raumlösungen spartenübergreifend und spartenspezifisch geschaffen werden sollen.

Zur Vorbereitung auf die Haushaltsdebatten und zur Klärung des aktuellen Bedarfs an Räumen plant die Kulturverwaltung in Abstimmung mit den Verbänden eine Umfrage zum Thema Raum, die im Herbst 2014 statt finden soll.

Arbeitsgruppen

Der LAFT Berlin vereint unter seinem Dach mehrere Arbeitsgruppen, die von den Mitgliedern bzw. vom Vorstand initiiert und auch geleitet werden. Momentan sind vier AGs aktiv:

AG „Raum für Zeug“

Ein großes Problem für KünstlerInnen in Berlin ist, dass Lagerräume immer teurer werden und schwer zu finden sind.

Die AG möchte sich auf die Suche machen, nach bezahlbaren und gut erreichbaren Lagerräumen. Sie steht mit der Kulturverwaltung im Kontakt und schreibt Wohnungsbaugenossenschaften an um gezielt günstige Alternativen zu finden.  In diesem Zuge wird auch der  BIETE SUCHE BRAUCHE- Newsletter eingeführt, der

alle zwei bis drei Wochen an alle Mitglieder verschickt wird. Mit diesem Newsletter soll die Möglichkeit gegeben werden, miteinander in Kontakt zu treten und sich über Angebote und Anfragen bzgl. Materialien,

Räumlichkeiten, Technik etc. und Stellenangeboten auszutauschen.

AG „Förderstruktur‘‘

Im Rahmen der Doppelhaushaltplanung für 2016 / 2017 steht die AG Förderstruktur in einen Dialog mit dem Senat um aktuelle Förderstrukturen zu überprüfen und Ideen für Veränderungen zu erarbeiten

Der AG ist es wichtig die Meinung und Ideen der Freien Szene in diesen Prozess mit einzubeziehen. Daraufhin gab es am 08. September 2014 im Theaterhaus Berlin Mitte einen Fordersummit für Mitglieder des LAFT.

Zu dem Fördersummit sind ca. 40 Mitglieder des LAFT Berlin gekommen. Außerdem war Tim Sandweg und Tom Mustroph (ehemalige Jurymitglieder) und Christine Zieseke vor Ort. Es wurden vor ab folgende Arbeitsgruppen gebildet, zu denen sich die LAFT Berlin Mitglieder anmelden konnten:

1. AG: Optimierung der bestehenden Förderinstrumente

2. AG: VISION / UTOPIE / INNOVATION "Warum nicht ganz anders?"

3. AG FESTE FREIE / BASISFÖRDERUNG, SPIELSTÄTTENFÖRDERUNG UND KOLLABORATIONEN MIT FESTEN  INSTITUTIONEN "Kooperation oder falsche Förderung?"

4. AG Evaluation/Vergabe

Die Ergebnisse der Untergruppen würden als Arbeitsstand festgehalten und der Kulturverwaltung gespiegelt. Ziel ist es in einem partizipativen Prozess, gemeinsam mit der Kulturverwaltung in weiteren Fördersummits die Allgemeinen Anweisungen der bestehenden Förderinstrumente zu überarbeiten. Im Dezember findet dann der zweite Fördersummit statt um weitere Fragen, Anregungen und Kritiken zum Fördersystem zu klären. Gerne können Mitglieder, die beim letzten Fördersummit nicht da waren, hinzukommen. Im Vorfeld können außerdem weitere inhaltliche Wünsche geäußert werden.

AG „Service‘‘

Die AG erstellt Angebote für Mitglieder. So gab es beispielsweise seit 2009 Expertentage und die Veranstaltungen Fliegender Stammtisch. Diese werden allerdings in dem Umfang nicht fortgeführt, da auch kaum noch Interesse an den Veranstaltungen besteht. Das liegt daran, dass es in den vergangenen Jahr nur wenig Module und Angebote gab des LAFT gab, wie beispielsweise die Beratungsstelle des Performing Arts Programm. Stammtische bei Spielstätten sollte es allerdings weiterhin geben. Wenn es inhaltliche Ideen oder Vorschläge für die AG Service gibt, können diese gerne eingebracht werden.

AG „Runder Tisch der freien Kinder-und Jugendtheater‘‘

Diese AG trifft sich einmal im Quartal. Zusätzlich ist die AG im Rahmen der Berlin Diagonale bei der IKARUS Woche teilnehmen. Die AG tauscht sich vor allem über Notlagen, aktuelle Situationen und Belange der freien Kinder- und Jugendtheater aus. Sie sprechen über Theater, die beispielsweise Raumprobleme haben oder ihre Spielstätten verlieren können. Ein weiteres wichtiges Anliegen der AG ist das Ermäßigungsverfahren des JugendKulturService, das eine Bezuschussung von Theaterbesuchen in Höhe von 1,50€ gewährt, zu stabilisieren. Die AG versucht gemeinsam mit Vertretern von freien Theater und Institutionen, die Erhöhung der Mittel zu erreichen.

Projekte des LAFT Berlin

Der LAFT Berlin ist mittlerweile Träger von 2 Projekten: Die Berlin Diagonale und das Performing Arts Programm (PAP).

Die Berlin Diagonale wird durch den Berliner Wirtschaftssenat und den Europäischen Strukturfond EFRE finanziert und konnte dieses Jahr das erste Mal realisiert werden. Das Feinkonzept und die Antragstellung wurden von Janina Benduski, Dagmar Domrös und Jana Lüthje erarbeitet, Projektleitung 2013 ist Jana Lüthje.

Die Idee der Diagonale ist es, an die großen Festivals in Berlin, wie dem Theatertreffen, „Augenblick mal!“, „Tanz im August“ und „Foreign Affairs“, anzudocken, um die vielen KuratorInnen der Festivals auch in die freie Szene zu locken. Die Diagonale bot zu jedem der Festivals daher tagsüber Bustouren an, die die Besucher in verschiedene freie Institutionen brachten und ihnen dort in kleinen Ausschnitten Inszenierungen bzw. Inszenierungs- Zwischenstände der freien Künstler präsentierte. In diesem Jahr konnten insgesamt 7 Touren angeboten werden, deren Teilnehmer von Mal zu Mal mehr zunahmen.

Ziel ist es, 2014 zunächst dieses Format auszubauen, mit dem Fernziel, eine Plattform / ein Festival für die Freie Szene zu schaffen, um langfristig Kuratoren einladen zu können und die Freie Szene besser zu verkaufen. Weiterhin arbeitet man an der Möglichkeit, auch auf Messen präsent zu sein.


Das Performing Arts Programm Berlin wurde 2012 von Janina Benduski und Stefan Sahlmann konzipiert und beantragt und im Mai 2013 für die Freien Darstellenden Künste Berlins eröffnet.
Das Programm besteht aus einem Mentoring-Programm für Nachwuchs und EinsteigerInnen, einer Beratungsstelle für Tanz- und Theaterschaffende, einem jährlichen Marketingwettbewerb freie darstellende Künste, einem Vermittlungsprogramm Theaterscoutings für neue Besuchergruppen, einem jährlichen Branchentreff der freien darstellenden Künste, einer internetgestützten Proberaumplattform für die freien darstellende Künste und einer zentralen Marketingstelle für die freien darstellenden Künste.

Der erste Branchentreff wird im Oktober 2013 stattfinden, das Mentoringprogramm und der Marketingwettbewerb haben eine erfolgreiche Ausschreibung bereits hinter sich und können nun in die nächste Runde starten. Theaterscoutings arbeitet an kuratierten Tickets, begleiteten Theaterbesuchen und begleiteten Spaziergängen für Theaterinteressenten. Die Proberaumplattform bietet nach vielen Gesprächen mit Freien Theaterinstitutionen auch für alle Freien Künstler Berlins die Möglichkeit, in einem Online-Fragebogen Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, die dann in die Umsetzung der Onlineplattform mit aufgenommen werden. Die Beratungsstelle konnte im September mit einer kleinen Eröffnungsfeier eröffnet werde. Auch die Zentrale Marketingstelle wurde auf den Weg gebracht und wird ihre ersten Ergebnisse im Frühjahr 2014 zeigen können.

Das Performing Arts Programm Berlin wird durch den Berliner Kultursenat und die europäischen Strukturfonds EFRE und ESF gefördert. 

 

Mitglieder im Vorstand September 2013 bis September 2014 waren Lisa Lucassen, Nina Klöckner, Sandra Klöss, Elisa Müller, Nicole Otte, Björn Pätz und Max Schumacher. Im März 2014 verließ Max Schumacher den Vorstand.