Einleitung

Freie Theater- und Tanzschaffende haben neben den Stadt- und Staatstheatern vielfältige neue Produktionsstrukturen etabliert. Im Hinblick auf ihre Flexibilität und internationale Vernetzung werden sie oft sogar als Vorboten eines Strukturwandels des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft gesehen.

Trotzdem steht Freie Darstellende Kunst noch immer unter einem massiven Legitimationsdruck und wird nicht als gleichberechtigter Teil der gesamten Tanz- und Theaterlandschaft Deutschlands anerkannt. Die KünstlerInnen sehen sich mit fehlender rechtlicher und sozialer Absicherung sowie viel zu geringen öffentlichen Förderetats konfrontiert. Gemäß der Studie zur sozialen, wirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Lage Darstellender KünstlerInnen in Deutschland, die im Herbst 2008 vom Fonds Darstellende Künste durchgeführt wurde, lag für 53% der Berliner KuünstlerInnen das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen 2006 unter 10.000 €.

Auch der Ausbau der Infrastruktur für die Freien ProduzentInnen stagniert an vielen Orten. Zeitgleich drängen immer wieder neue Guppen mit neuen Impulsen in die bestehenden Strukturen. Etablierte Ensembles und KünstlerInnen können nur zu einem geringen Teil auf andere Produktionsformen ausweichen und beispielsweise an Stadt- und Staatstheatern produzieren. Es müssen also dringend Lösungen gefunden werden, die zu einer nachhaltigen Strukturstärkung führen und die professionelle Arbeit der Freien Darstellenden KünstlerInnen langfristig absichern.

Die Debatte über Freie Theater- und Tanzschaffende muss zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte gemacht werden, um den Dialog mit Wirtschaft und Politik voranzutreiben und um die öffentliche Wahrnehmung zu stärken.

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